Währing gehört uns – Kinder und Jugendliche gestalten die Räume, die selber nutzen

Währing gehört uns – Kinder und Jugendliche gestalten die Räume, die selber nutzen

(13.09.2020) Wer weiß besser, was auf einem Spielplatz wichtig ist, als die Kinder, die ihn jeden Tag benützen? Und wer weiß genauer über die Gestaltung des öffentlichen Raums Bescheid als die Jugendlichen, die dort unterwegs sind? Das Kinder- und Jugendparlament ist der Ort, an dem sie mitbestimmen können – eine Übung in lebendiger Demokratie von klein auf. Und eine Möglichkeit den Bezirk so zu gestalten, dass er für alle Bewohnerinnen und Bewohner besser funktioniert.

Das zeigt sich beim Spaziergang mit Silvia Nossek durch den Bezirk. Im Anton-Baumann-Park haben sich die Jugendlichen Fußballtore gewünscht, die der Bezirk angeschafft hat. Aber damit war es nicht getan: Wo sollen die Markierungen für die verschiedenen Ballsportarten gesetzt werden, die im „Käfig“ gespielt werden. Das haben die Jugendlichen mit Unterstützung selbst erarbeitet, erzählt die Bezirksvorsteherin.

Gleich ums Eck findet sich ein anderer Wunsch, der erst vor kurzem umgesetzt wurde: Ein neuer Zebrastreifen in der Dempschergasse soll das Queren für Schülerinnen und Schüler sicherer machen. Verkehrssicherheit ist eines der Themen, das im Kinder- und Jugendparlament besonders oft zur Sprache kommt. Manche Wünsche konnten bereits erfüllt werden – die Schulgasse ist dafür ein gutes Beispiel. Mitten im Bildungsgrätzel ist sie ein wichtiger Schulweg für mehrere Kindergärten, Volksschulen, Mittelschulen und Gymnasien. Durch die Umgestaltung des Schulvorplatzes beim Schubertpark konnte der Durchzugsverkehr reduziert werden. Und die vorgezogenen Gehsteige und das „Plateau“ an der Kreuzung mit der Vinzenzgasse machen die Straße für alle Benutzer sicherer.

Aber vieles ist noch offen: Ein großer Wunsch sind weitere Zebrastreifen über die Gentzgasse. Hier gilt zwar ein Tempolimit von 30 Stundenkilometer, an das sich aber nur eine Minderheit der AutofahrerInnen hält. Der Bezirk versucht im Moment mit einer mobilen Geschwindigkeitsmessanlage gegenzusteuern. Das bringt aber auch beklemmende Ergebnisse: Geschwindigkeiten von 80 Km/h und mehr sind hier auch untertags keine Seltenheit.

Von den Verbesserungen für die Kinder und Jugendlichen profitieren alle, die im öffentlichen Raum unterwegs sind. Und es ist eine Übung in direkter Demokratie: Der Raum, den sie jeden Tagen benützen, wollen sie selbst mitgestalten. In Währung ist das eine echtes Erfolgsmodell: Fast zwei Drittel der Vorschläge konnten in den letzten Jahren umgesetzt werden.