Das Konzert für Währing trotzt Wind und Wetter

Das Konzert für Währing trotzt Wind und Wetter

(25.09.2020) Getanzt wurde dann doch noch, mit Abstand, und trotz Regen, Sturm und Anti-Corona Maßnahmen. Aber bei den Liedern von Özlem Bulut und ihrer Band ruhig stehen zu bleiben, war praktisch unmöglich. Die Mischung aus Jazz und orientalischer Musik passt zu diesem Platz, auf dem die verschiedenen Teile des bunten Kreuzgassenviertels zusammenkommen.

Künstlerinnen und Künstler aus Währing treten gemeinsam mit ihren Gästen auf, das war die Idee von Friedl Preisl für das Konzert am Johann-Nepomuk-Vogel-Markt. Auf der Bühne standen daher zwei Bands aus der unmittelbaren Nachbarshaft. Gleich ums Eck wohnt Beatrix Neundlinger, die gemeinsam mit Günter Grosslercher und Georg Herrnstadt Lieder aus den 60ern und 70ern auf die Bühne brachten. Und ein bisschen weiter in Richtung Gersthof wohnt Zita Breu, die mit „All’arrabbiata“ italienische Stimmung auf den Platz zauberte.

Getanzt wurde auch bei „Der Goas“ von Markus Binder und HP Falkner – mit anderen Instrumenten als „Attwenger“ bekannt – die Polka und andere oberösterreichische Klänge nach Währing mitgebracht haben. Und zu Beginn, bei nur leichtem Schauer, mischten „Schrammelbach“ Wienerische Schrammel-Klänge mit Barockmusik von Johann-Sebastian Bach.

Dass am neuen Vogel-Markt getanzt und gefeiert werden kann, ist der Politik der letzten fünf Jahre zu verdanken. Mit einem Bürgerbeteiligungsprojekt wurden die Wünsche und Anliegen der AnrainerInnen und BenützerInnen erhoben, dann wurde gemeinsam geplant und mit finanzieller Hilfe der EU und der Stadt Wien umgebaut – ein innovatives Konzept, bei dem Regenwasser unter dem Platz gesammelt wird um den neuen Bäumen am Platz das Überleben in den heißen Sommermonaten zu ermöglichen.

Vom früheren Bezirksvorsteher ist der Platz jahrzehntelang heruntergewirtschaftet worden. Der Umbau, neue Standeln und ein Bauernmarkt haben dieses tote Eck jetzt zum lebendigen Herzen des Kreuzgassenviertels gemacht. Und dieses Herz trotzt auch Regen, Sturm und der Corona-Pandemie.