Währing fährt (Lasten-)Rad – dank guter Infrastruktur immer mehr

Anfang Mai wurde die Radaktionswoche „Währing fährt Rad“ begangen. Zu feiern gab es dabei allerhand: Die Infrastruktur für den Radverkehr wurde in den letzten Jahren deutlich verbessert, auch im Vergleich mit anderen Bezirken zeigt sich Währing sehr fahrradfreundlich. Nun können die „Grätzlräder“, die zum Lastentransport kostenlos zur Verfügung stehen, in einem Parcours ausprobiert werden.
Aktive Mobilität nimmt zu: 11,99 Millionen Radfahrende registrierten die 18 Radverkehrszählstellen der Stadt Wien 2023. Das sind um drei Prozent mehr, als 2022 gezählt wurden – zum sechsten Mal in Folge steigt damit die Anzahl im Vergleich zum Jahr davor. Das Aufkommen von Lastenrädern mit unterstützendem E-Motor führt außerdem dazu, dass Menschen immer öfter nicht nur sich selbst, sondern Kinder, Waren und ganzen Hausrat mittels Fahrrad transportieren. Dafür stehen in Wien kostenlos Transporträder bereit, die über graetzlrad.wien ganz einfach ausgeliehen werden können – und aufgrund der hohen Nachfrage wird in Währing bald das dritte Grätzlrad angeschafft!
Wer ein solches Transportrad einmal ausprobieren oder die Geschicklichkeit trainieren möchte, ist dazu herzlich eingeladen: Etwa zur Premiere des Transportrad-Parcours, der aus einer Kooperation zwischen CAP Kindersicherheit und der Mobilitätsagentur Wien entstanden ist. Lastenräder, Helme und Übungsparcours stehen kostenlos bereit– am 6. Juni, von 15 bis 18 Uhr, vor der Staudgasse 78.
Denn wer Fahrrad statt Auto fährt, tut nicht nur der eigenen Gesundheit etwas Gutes, sondern der ganzen Stadt. Jeder Weg, der nicht mit dem Auto zurückgelegt wird, verbessert die Luftqualität, reduziert den Lärm und die Unfallgefahr. Nicht zuletzt profitieren auch jene, die das Auto brauchen: Je weniger Autos auf den Straßen, desto weniger Stau und desto mehr Platz zum Abstellen des Fahrzeugs.
Was kann also getan werden, um diese Entwicklung zu fördern? Währing zeigt, dass hier auch die einzelnen Bezirke handlungsfähig sind: Während im 18. Bezirk 2015 erst 34 Prozent der Einbahnen für Radfahrende geöffnet waren, sind es heute 86 Prozent – deutlich mehr als in jedem anderen Bezirk. Eine Maßnahme, die mit überschaubarem Aufwand das Radfahren deutlich attraktiver macht. Auch sind Radelnde in Währing immer seltener gezwungen, ihr Rad an einem Laternenpfahl oder einer Verkehrszeichenstange anzuhängen: 2014 kamen auf 1.000 Einwohner*innen noch 13,4 Radabstellplätze, heute sind es bereits 51,4. Damit ist der Platz effizient genutzt, denn auf die 12qm, auf denen man ein einziges Auto abstellen kann, passen im Schnitt Abstellmöglichkeiten für sieben Fahrräder.
Und dann gibt es die großen Infrastrukturprojekte – zum Beispiel der bevorstehende Radweg-Lückenschluss in der Währinger Straße zwischen Aumannplatz und Gersthof: Mit Beginn des nächsten Jahres wird es auf dieser Strecke einen Zwei-Richtungs-Radweg geben, der Autoverkehr wird als Einbahn stadteinwärts geführt. Damit kann Währing bald von Pötzleinsdorf bis zum Gürtel sicher und bequem mit dem Rad durchquert werden.
Info-Box Transportrad-Parcours
Wann? 6. Juni, 15 – 18 Uhr
Wo? Vor der Staudgasse 78, Währing
Lastenräder, Helme und Übungsparcours stehen kostenlos bereit
Die Vorteile für Gesundheit, Lebensqualität und Klima liegen auf der Hand – aber Fahrradfahren macht auch einfach viel Freude, wie dieses Video zeigt: youtube.com/watch?v=8jun_lyB5KM