Erste Schritte zur Umsetzung der Klimateam-Projekte
Im vergangenen Jahr war Währing Klimateam-Bezirk: Interessierte konnten Ideen einbringen, diese wurden zu Projektentwürfen weiterentwickelt. Zuletzt hat die Währinger Bürger*innen-Jury sechs Projektentwürfe ausgewählt. Nun werden erste Schritte Richtung Umsetzung gesetzt.
Bezirk und Stadt haben die Wochen seit der Jury-Entscheidung genutzt, Zuständigkeiten und Vorgangsweisen zu klären. Nun folgen die ersten Schritte Richtung Umsetzung:
Zwei Projekte wollen den öffentlichen Raum gestalten, um mittels Begrünung, Aufenthaltsqualität und Förderung umweltfreundlicher Mobilität die Klimaresilienz in der Nachbarschaft zu erhöhen: „Entspannt vor der Schule“ wird dem Bundesrealgymnasium Schopenhauerstraße 49 einen attraktiven Aufenthaltsbereich vor der Schule bringen, „Hilde und Antoni“ mehr Aufenthalts- und Radfahrqualität in der Antonigasse, unmittelbar nach der Kreuzung Hildebrandgasse stadteinwärts.
Für beide Projekte wurden mit den Magistratsabteilungen erste Begehungen durchgeführt, um nun Rahmenbedingungen für die weitere Planung zu definieren: Welcher Bereich kann gestaltet werden? Wo sind Baumpflanzungen oder andere Begrünung möglich? Welche Bereiche müssen als Gehbereiche, für Feuerwehrzufahrten, etc. freigehalten werden?
Mit diesen Rahmenbedingungen geht es dann in die Detailplanung – unter Einbeziehung der Schule bzw. Bewohner*innen der Umgebung. Ziel ist, Beteiligungen und Planungen im heurigen Jahr abzuschließen und die Projekte 2025 zu realisieren.
Zwei weitere Projekte zielen auf die Veränderung von Mobilitätsverhalten: „Pedibus in Währing“ überlegt gemeinsam mit Schule und Eltern wichtige Schulwegstrecken, auf denen dann von Freiwilligen über mehrere Wochen begleitete Gehgemeinschaften organisiert werden. Wie auf einer Busstrecke können Kinder unterwegs bei definierten Haltestellen in den Pedibus „zusteigen“. So üben die Kinder in der Gruppe und begleitet ihren Schulweg. Ziel ist, dass sich am Ende mehr Eltern trauen, ihre Kinder den Schulweg selbständig gehen zu lassen und das Elterntaxi nur mehr in Ausnahmesituationen zum Einsatz kommt. Der Bezirk sucht gerade den Kontakt mit interessierten Schulen, um im Herbst entsprechende Pilotprojekte durchzuführen.
Ziel des Projekts „Nachhaltige Mobilität – So geht’s in Währing“ ist es, noch mehr Menschen zu motivieren, ihre Mobilität ohne eigenes Auto zu organisieren. Mehr als die Hälfte der Wiener Haushalte tut das schon, spart sich so jede Menge Geld und der Allgemeinheit Platz auf der Straße. In den nächsten Wochen wird mit Expert*innen beraten, wie dieses Projekt genau ausschauen kann und ein Konzept entwickelt.
Das „Wiener Wäldchen“ nimmt Anleihe an der in Japan entwickelten „Miyawaki Methode“: Auf engem Raum werden schnellwachsende Pflanzen zur Verbesserung des Mikroklimas gepflanzt. Die Wäldchen bieten eine ganze Reihe von Ökosystemleistungen, die sich auf das ökologische und soziale Umfeld positiv auswirken. Die MA49 (Klima, Forst- und Landwirtschaftsbetrieb) ist nun beauftragt, geeignete Flächen in Währing zu finden.
Das sechste Projekt „Cool ist machbar“ will ein Cooling-Center in Währing installieren – einen Ort, an dem Menschen bei extremer Hitze Schutz und Kühlung finden. So kann das Risiko von hitzebedingten Erkrankungen wie Hitzschlag und Hitzekollaps reduziert werden, die besonders für vulnerable Gruppen lebensbedrohlich sein können. Aktuell suchen die verantwortlichen Stellen der Stadt nach einem Standort und überlegen, wie die Betreuung organisiert werden kann.
Bezirksvorsteherin Silvia Nossek: „Ich freu mich, dass die ersten Schritte Richtung Umsetzung getan sind. In der Begründung der Jury für die ausgewählten Projekte ist so viel Engagement spürbar – und ich hoffe, dass wir mit diesen Projekten noch mehr Menschen motivieren können, die Klimakrise ernst zu nehmen und ihre Herausforderungen gemeinsam anzugehen.“