Entspannt vor der Schule

Entspannt vor der Schule

Entspannt vor der Schule

So geht Beteiligung: Schüler*innen des Bundesrealgymnasiums 18 planen ihren eigenen Schulvorplatz. Dazu organisierte die Bezirksvorstehung Währing einen Workshop, Experten der Stadt standen den Kindern und Jugendlichen beratend zur Seite.

Vor der Schule in der Schopenhauerstraße 49 ist es eng: Wenige Schritte trennen das Schultor von dem gegenüberliegenden Metallgitter, das notdürftig vor dem Autoverkehr schützt. Vor allem morgens herrscht dichtes Gedrängel aus Schüler*innen, mit und ohne Roller, Lehrer*innen mit ihren Unterlagen, Eltern.

Bald soll es hier mehr Platz geben: 2023 kürte die Bürger*innen-Jury des Währinger Klimateams die Neugestaltung des Schulvorplatzes zu einem der sechs Gewinner-Projekte. Der Platz vor der Schule soll vergrößert werden, wo bislang Autos abgestellt wurden, ist in Zukunft mehr Raum für die Hunderten Kinder und Jugendlichen – zum Spielen, Plaudern, Warten, Lernen. Was genau man hier zukünftig alles machen kann, das entscheiden sie selbst.

Schulgemeinschaft und Nachbarschaft einbinden

Bezirksvorsteherin Silvia Nossek war von Anfang an wichtig, dass die Schulgemeinschaft eingebunden ist: „Die Schüler*innen und Lehrer*innen sind diejenigen, die jahre- und jahrzehntelang jeden Tag hier ein und aus gehen – sie wissen am besten, was für ein gutes Miteinander nötig ist.“

Mit der Umsetzung zufrieden zeigt sich auch Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: „Das Projekt „Entspannt vor der Schule“ zeigt eindrucksvoll, wie die Schüler*innen ihr unmittelbares Lebensumfeld aktiv mitgestalten. Genau darum geht es beim Wiener Klimateam: Gemeinsam das Grätzl klimagerechter und noch lebenswerter zu machen.“

Und das ging dann so: Bei zwei „ActionDays“ im September hatte zunächst jede der 24 Klassen die Gelegenheit, mittels Kisten und anderen Elementen Gestaltungsideen modellhaft auszuprobieren. Auch Anrainer*innen und Lehrer*innen brachten sich ein. Dabei kam heraus: Es braucht mehr Platz, Sitzmöbel und Grünflächen, Abgrenzung zur Straße und die Möglichkeit zu Spiel und Bewegung.

Schüler*innen in der Raumplanung

Und diese Woche ging es nun an die Detailplanung. Vierzehn engagierte Schüler*innen hatten sich gemeldet, um gemeinsam mit Experten der Stadt Wien am neuen Platz zu tüfteln. In einem dreistündigen Workshop erarbeiteten die Kinder und Jugendlichen in drei Gruppen jeweils einen Gestaltungsvorschlag – und lernten dabei allerhand über Raumplanung: Wer hat welche Bedürfnisse? Wozu wollen wir den Raum nutzen? Wie können wir auch wenig Platz so gestalten, dass alle etwas davon haben?

Spannend waren für die Schüler*innen auch die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für ihre Überlegungen – Fragen der Barrierefreiheit ebenso wie beispielsweise die Sichtbeziehungen im Umfeld von Schutzwegen.

Die drei erarbeiteten Entwürfe der Gruppen wurden abschließend im Plenum vorgestellt und diskutiert. Unterschiedlich war vor allem die Gewichtung: Die einen legten mehr Wert auf Sitzmöbel, die anderen auf Grünflächen. Die Grundbedürfnisse sind aber dieselben geblieben: Platz, Grün, Sitzen, Bewegung.

Die Vorschläge der Schüler*innen werden nun von den Planern der Stadt zu einem Entwurf verarbeitet. Und wenn alles klappt, dann wird bereits das nächste Schuljahr in der Schopenhauerstraße ohne Gedränge, ganz entspannt starten.