Alle paar Schritte ein Baum

Alle paar Schritte ein Baum

Kalt und grau ist der Februar, groß die Sehnsucht nach Sonne, blauem Himmel und frischem Grün. Auf letzteres können sich vor allem die Menschen in Währing freuen: Der Bezirk hat die höchste Dichte an Straßenbäumen in ganz Wien – nirgends sonst kann man sich im Frühling über so viele duftende Blüten und neues Grün freuen wie hier!

Alle 22 Schritte ein Baum

Was die absolute Anzahl an Bäumen angeht, führt in Wien natürlich die Donaustadt – als größter Flächenbezirk und außerdem noch mit dem Naturschutzgebiet Lobau. Aber im Alltag bemerkt man dort nicht allzu viel davon: Wer durch den 22. Bezirk läuft, begegnet auf 100 Metern Straße im Schnitt gerade einmal 2,7 Bäumen – das liegt noch unter dem Wiener Durchschnitt von 3,75 Bäumen je 100 Straßenmetern. Weit grüner sind die Straßen Währings: 6,4 Bäume pro 100 Meter leben hier, durchschnittlich alle 16 Meter bietet ein Baum an Hitzetagen Zuflucht.

Politik sieht Handlungsbedarf

Bezirksvorsteherin Silvia Nossek freut das, immerhin hat sie selbst im Laufe ihrer bisherigen Amtszeit 200 neue Baumstandorte auf Währings Straßen geschaffen. Gut, aber nicht genug, wie sie findet: „Wir brauchen noch viel mehr Stadtbäume, auch hier in Währing! Jeder einzelne von ihnen ist eine kleine Klimaanlage, Lebensraum, Luftreiniger, Sauerstofffabrik – und ihr Anblick tut der Seele gut.“ So freut sich Nossek ganz besonders über die 19 neu gepflanzten Japanischen Schnürbäume in der oberen Währinger Straße, wenn sie diesen Frühling das erste Mal blühen. Und die nächsten Projekte mit Baumpflanzungen sind bereits in Planung.

Es ginge viel grüner

Dass es in Sachen Stadtbäume in Wien insgesamt noch sehr viel Luft nach oben gibt, zeigt auch der internationale Vergleich: Die Kartografin Camila Narbatiz Sarsur hat nicht nur die Dichte der Wiener Stadtbäume berechnet, sondern auch Daten zu anderen Städten aufgeführt. Ernüchternd ist dieser Vergleich: Auf den Straßen von Paris wachsen im Schnitt 4,9 Bäume je 100 Meter, in Washington 7,3 – und in Buenos Aires tatsächlich 9,9! Da hat Wien tatsächlich noch einiges aufzuholen!