Währing wieder lebenswert machen

Währing wieder lebenswert machen

Silvia, du bist seit Dezember 2015 – seit einigen Monaten – Währings erste grüne Bezirksvorsteherin. Was sind deine wichtigsten Anliegen für die Zukunft unseres Bezirks?

Das allererste Ziel war die Einführung des Parkpickerls. Und dann: Bäume ins Kreuzgassenviertel, die Währinger Straße zur fußgängerfreundlichen Flaniermeile machen, den Verkehr in der Gentzgasse und in der Gersthofer Straße beruhigen, sichere Schulwege, mehr Platz für das Leben in der Stadt schaffen – sei es am Kutschkermarkt, im Anton-Baumann-Park oder am Aumannplatz. Und nicht zuletzt den Immobilienkonzernen Einhalt gebieten, um Gründerzeitcharakter und grüne Innenhöfe zu erhalten.

Warum war dir das Parkpickerl so wichtig? Nur damit die WähringerInnen genug Parkplätze haben?

Natürlich war es wichtig, dass diese nervige Parkplatzsucherei ein Ende hat.Das ist aber nur ein Aspekt. Vor allem schafft das Parkpickerl Platz für vieles, was in der Vergangenheit kaum umsetzbar war: Radverbindungen, breitere Gehsteige, großzügige Aufenthaltsbereiche vor Schulen und Kindergärten, freie Fahrt für die Straßenbahn. Es sind weniger Autos unterwegs, und damit werden auch Schulwege sicherer. Und es gibt weniger Lärm. Man glaubt nicht, wie viele Menschen uns jetzt erleichtert schreiben, um wie viel ruhiger es geworden ist. Das Parkpickerl ist für alle WähringerInnen ein wichtiger Schlüssel zu mehr Lebensqualität – ob sie nun ein Auto haben oder nicht!

Warum hast du dich dazu entschieden, für diese Funktion zu kandidieren?

Ich wohne seit über 30 Jahren in Währing – das ist mehr als mein halbes Leben. Der Bezirk ist mir so richtig ans Herz gewachsen – er ist ja auch einer der lebenswertesten Wiens. Und gerade wenn einem seine Umgebung so ans Herz wächst, tut es doppelt weh, wenn Dinge schief laufen. Wäre die Entwicklung so weitergegangen wie in den letzten 20 Jahren, dann hätte Währing Stück für Stück seine Lebensqualität verloren. Und da bin ich halt eine, die lieber anpackt, als lang herum zu jammern.

Was sind denn deine Vorbilder für die Veränderung in Währing?

Oh, da gibt es viel. Wenn man sich in anderen Bezirken und Städten umschaut, dann hat man vielerorts schon verstanden, was städtische Lebensqualität im 21.Jahrhundert ausmacht: mehr Grün, sichere und durchgängige Radverbindungen, Straßen und Plätze, auf denen man gerne zu Fuß unterwegs ist, sich gerne hinsetzt oder auch mal einen Kaffee trinkt. Jüngste Beispiele in Wien sind die Umgebung der S45-Station Hernals, die Ottakringer Straße, die Schul-Vorplätze in der Märzstraße und in der Kandlgasse und natürlich die Mariahilfer Straße.

Das klingt ja alles sehr ambitioniert.

Ja, langweilig wird mir nicht. Aber so eine Aufgabe kann man ohnehin nicht im Alleingang stemmen. Es gibt in Währing viele Initiativen, auf deren Wissen und Engagement jede Bezirksvorstehung bauen kann und bauen sollte: ob das nun die Initiative der Kutschkermarkt-Geschäftsleute ist, der Cottage-Verein oder die Pfarren. Und ich hab ein tolles Team: mit Robert Zöchling, Marcel Kneuer, Ute Rom und Martin Rotter viel bezirkspolitische Erfahrung und dazu auch neue BezirksrätInnen mit frischer Energie und neuen Ideen. Wir haben alle viel Freude daran, die Ärmel hochzukrempeln und den Bezirk wieder auf Zukunftskurs zu bringen.