Schnell ist’s vergangen – viel ist geschehen

Schnell ist’s vergangen – viel ist geschehen

(11.1.2017) Mein erstes Jahr als Bezirksvorsteherin

Ich hab ja vermutet, dass das erste Jahr als Bezirksvorsteherin dicht wird. Dass es so dicht wird, allerdings nicht. Und dass es die Pause zwischen den Jahren brauchen wird, um meinen ersten Blogeintrag als Bezirksvorsteherin zu schreiben.

Thema dieses ersten Jahres? Erraten. Und so groß die Kontroverse ums Parkpickerl im Vorfeld war –nun, vier Monate nach Einführung ist die Bilanz eindeutig: Die allermeisten Menschen im Bezirk freuen sich über mehr Platz, mehr Ruhe und entspanntes Parken. Weniger Autos auf der Straße bringt Lebensqualität und bedeutet mehr Sicherheit für alle VerkehrsteilnehmerInnen – die vielen Rückmeldungen sprechen da eine klare Sprache.

Die Parkraumbewirtschaftung verschafft uns nun die Luft, längst fällige Maßnahmen für umweltfreundliche Mobilität zu setzen: für den Öffentlichen Verkehr, fürs Zu-Fuß-Gehen und fürs Radfahren. Entschärfung von Straßenbahnblockade-Hotspots, übersichtliche Kreuzungsbereiche und Zebrastreifen zum sicheren Straße-Queren, Entrümpelung der Gehsteige, durchgängige Radverbindungen durch Öffnung von Einbahnen. Damit haben wir begonnen – und das wird auch 2017 ein deutlicher Schwerpunkt sein.

Die Straße als Lebensraum zurückerobern – das wünschen sich vor allem Kinder und Jugendliche, Eltern und Ältere. Unser erstes Wohnstraßen-Projekt in der Mollgasse und Weitlofgasse mit mehr Grün ist bereits umgesetzt und die Eingangsbereiche rund um das Durchhaus Währinger Straße 100 mit einer Grünfläche bzw. einem neu gepflanzten Baum in der Gentzgasse aufgewertet. Ich freu mich schon auf den Frühling, wenn das frisch gepflanzte Grün zeigen wird, was es kann.

Für das neue Jahr haben wir uns die Neugestaltung des Vorplatzes der Volksschule Schulgasse vorgenommen – ein lang gehegter Wunsch von Schule und Eltern. Und erste Verbesserungen rund um die Kreuzgasse, dieser jahrzehntelang so vernachlässigten Gegend. Der im letzten Herbst gemeinsam mit Gebietsbetreuung und 17. Bezirk veranstaltete KIOSK – ein vierwöchiges Beteiligungsprojekt vor Ort – hat dazu jede Menge Ideen geliefert.

Besonders wichtig fürs Kreuzgassenviertel: So wie es aussieht, wird sich dieses Jahr auch die Zukunft des ehemaligen Hauses der Barmherzigkeit entscheiden – eine große Chance für die positive Entwicklung dieses Grätzls, die wir als Bezirk nach Kräften unterstützen werden.

Die Beteiligungsprozesse im Kreuzgassenviertel, zur Neugestaltung des Hockeparks und zur Flächenwidmung rund ums Evangelische Krankenhaus werden wir 2017 weiterführen. Eines der wichtigsten Vorhaben für 2017 ist der Start der Lokalen Agenda 21 in Währing – ein großer Beteiligungsprozess für die nachhaltige Entwicklung unseres Bezirks, der allen WähringerInnen die Möglichkeit geben wird, Bezirk und Grätzl lebenswerter zu gestalten und über kleine und größere Veränderungen mit zu entscheiden.

Auch die Kinder und Jugendlichen bekommen mit neu gestalteten Kinder- und Jugendparlamenten die Möglichkeit, ihre Anliegen besser einzubringen. Und wir haben uns bemüht, möglichst viele der geäußerten Wünsche umzusetzen: mehr Sicherheit auf den Schulwegen, einem Graffitiprojekt und attraktiverer Gestaltung der Parks.

Die Währinger Kunstschaffenden haben das wesentlich aufgestockte Kulturbudget für neue Initiativen genützt. Und wir werden die begonnene Vernetzung von und mit den Kulturschaffenden Währings fortsetzen – mit voraussichtlich einem ersten großen Schwerpunkt heuer im Frühjahr.

Und es geht weiter: Es wird eine Bezirkskarte speziell fürs Zu-Fuß-Gehen und Radfahren geben, an der Ecke Gentzgasse – Köhlergasse wird die Fassade der Volksschule begrünt, der langjährige Wunsch vieler BewohnerInnen der Martinstraße und Gymnasiumstraße nach Tempo 30 wird in Erfüllung gehen. Das Müllproblem am Kutschkermarkt wird hoffentlich endlich gelöst sein, wir werden ein Maßnahmenpaket zur Rettung der Währinger Straßenbäume schnüren, es gilt ein Schulstandort-Konzept für Währing zu erarbeiten, die Planungen für die Flaniermeile Währinger Straße werden beginnen – so wie es aussieht, wird uns auch 2017 nicht wirklich langweilig.

Ich bedanke mich für alle Unterstützung, Interesse, Energie und konstruktive Kritik in diesem ersten Jahr – und wünsche uns allen einen guten Start 2017.